Als großer Bruder hat Shane sich gegenüber seiner Schwester in der Rolle immerzu wohlgefühlt – wenngleich der Wirbelwind in jungen Jahren bereits die Weichen zwischen ihnen zu stellen wusste: Caitlyn hält bis heute wenig davon, wenn er sich vor ihr aufbauen und sie in eine Richtung bringen möchte oder gar seine Schutzbekundungen ihr gegenüber. Tatsächlich weiß Caitlyn sich selbst bestens zur Wehr zu setzen. Sie widmete sich im Teenageralter dem Kampfsport und fand darin ihre Erfüllung. Ein Hobby, welches sie neben ihrem anspruchsvollem Studium in Edinburgh weiterführt und festhält. Sie vermisst ihren Bruder, denn beide waren ein Duo von Zusammenhalt und Teamspiel. In beiden lebt der Geist des Ehrgeizes, wonach es Caitlyn besorgt, dass ihr Bruder so kommentarlos sein Studium aufgegeben und für eine Ausbildung geopfert hat.

Von der Kleinstadt mit den ordentlichen Vorgärten und dem stets höflichen Grüßen auf der Straße fand Isla sich mit dem Wunsch nach einem Studium in einer wesentlich größeren Stadt von Schottland vor. Während sie die Umstände noch überfordern mochten, wusste sie gleichwohl ihren Wunsch als Ärztin in einem Krankenhaus eine Anstellung zu finden nicht zu verlieren. Umso mehr wusste sie in dem jungen Studenten Halt und Sicherheit zu finden, welcher ebenso wenig auf Partys geben mochte und von Alkohol ebenso wenig hielt. Wenngleich Isla sich in den ersten Wochen erprobte und ausprobierte, musste sie doch feststellen, wie wenig sie in den oberflächlichen und wenig haltbaren Bekanntschaften finden konnte, während der Konsum des Nervengiftes sie eher abschreckte und anwiderte. Umso mehr genoss sie die Zeit mit Lorcan in ihren gemeinsamen Lernstunden, gar -abenden, weil sie in ihm eine ebensolche Passion wiederfinden konnte, wie sie in ihr selbst brannte. Bis heute ruht die Liebe zwischen ihnen auf einem festen Grundbaustein aus Vertrauen, welcher Isla immerzu wichtig war und ist. Sie opferte sich nicht für diese Ehe auf, sondern forderte Kompromisse und ein gegenseitiges Gesehenwerden. Wenngleich Isla die längste Zeit der Kleinkinderziehung übernahm, ließ sich Lorcan nicht aus der Pflicht herausnehmen und übernahm ebenfalls einen Anteil daran. Ihr Wunsch zum Rückzug in die Stadt ihrer Kindheit oblag nicht nur einer familiären Sehnsucht nach dem erfolgreichen Beenden ihres Studiums, sondern ebenfalls pragmatischen Überlegungen gegenüber der Gründung einer Familie. Sicherlich floss auch Nostalgie in diese Entscheidung hinein, welche die Shoesburry ihrem Mann gegenüber kommunizierte. Dennoch bereut Isla ebendies bis heute nicht. Sie sieht Melrose als einen wesentlich besseren Ort zum Aufwachsen an als Edinburgh oder eine andere Großstadt. Besonders der Rückhalt und die Unterstützung durch ihre Eltern und Verwandten ermöglichte ihr einen guten Wiedereinstieg in ihren eigenen Beruf und eine Rückkehr zu ihrem Arbeitsplatz. Es schmerzt Isla, ihren Sohn in einem anderen Land zu wissen – wenngleich sie sich ebenso sehr über den Mut des Jungen freut, welchen sie ihm mitgeben konnten. Isla versucht ihr Vermissen bestmöglich von ihrem Sohn fernzuhalten und ihm nicht aufzuladen, doch es gelingt ihr selten genug. Besonders nach dem Abbruch des Studiums ist sie sehr besorgt und spricht dies auch häufiger als zuvor an, was auf eine abweisende und distanzierte Reaktion triff.

Aufgewachsen nahe Edinburgh schien Lorcan sich in seinem Lebensweg selten verfangen zu haben. Er wusste sich durch seine schulischen Leistungen zu profilieren und im späteren Jugendalter den Wunsch des Notfallsanitäter zu entwickeln. Einer Berufsaussicht, welcher er mit Bestreben nachgekommen war und auf dessen Weg er die Liebe seines Lebens finden mochte: in Isla konnte er einen Rückhalt und eine Sicherheit erfahren, wie er sie in seinem Leben wertgeschätzt und zu achten wusste, wonach er sich um sie bemühte und was anfängliche gemeinsame Studienzeiten betraf, wurde je nach Phase ihrer beider Studienansprüche zu einer guten Freundschaft und schlussendlich einer Beziehung. Beide hatten nicht viel übrig für das typische Studentenleben, wonach Lorcan ihr nicht selten in tiefster Nacht nach den ermüdenden Stunden des Lesens, Verstehens und Erarbeitens sein Bett anbot und selbst die Couch wählte. Schließlich lud Isla ihn ein, bei ihm zu schlafen und sie genossen ihren ersten Kuss zusammen. In ihren grundgefestigten Persönlichkeiten wussten Lorcan und Isla den Schwerpunkt nicht aus dem Blick zu verlieren und bis heute zeichnet sich dies in den Grundzügen ihres Ehelebens ab: ihre berufliche Karriere und Passion war stets vordergründig, wenngleich sie einander dazwischen die bestmögliche Aufmerksamkeit zuteil werden ließen. Es benötigte viele Absprachen und eine gute Kalibrierung in diesem Konstrukt ihres Zusammenlebens mit dem Familienwunsch beider, der nicht ohne notwendige Konflikte und Klärungen der Erwartungen einherging. So verließ Lorcan für Isla Edinburgh um in die Kleinstadt zu ziehen, in welcher seine Frau aufgewachsen war, zur Gründung einer Familie. Er nahm sich drei Monate nach der Geburt seines Sohnes als Elternzeit, doch oblag die restliche Fürsorge seiner Frau, wenngleich Lorcan sich der Erziehung nicht entzog – besonders auf Mahnung seiner Ehefrau hin. Lorcan liebt seinen Sohn und es besteht ein solides Verhältnis von Vertrauen zwischen ihnen. Tatsächlich begrüßte der Knox den Studienwunsch seines Sohnes und bot ihm ebenfalls beste Kontakte und Rückhalt durch seinen eigene Berufserfahrungen an. Es stellte einen Dämpfer dar, dass er Shane nicht von Edinburgh überzeugen konnte sondern an ein anderes Land verlor und umso schwerer war die Nachricht über den Studienabbruch des Jungen. Vordergründig ist Lorcan besorgt um seinen Sohn, wenngleich er nicht genau weiß, wie er einen Zugang finden und ihn darauf ansprechen soll.